Offizieller Start von SAGITTARIUS

Mailand (Italien), Mittwoch, 27. September 2023

IFOM ETS – das AIRC-Institut für Molekulare Onkologie in Mailand war Gastgeber des offiziellen Starts von SAGITTARIUS, einem neuen Präzisionsonkologie-Projekt, das von der Europäischen Union im Rahmen des Horizon Europe-Programms finanziert wird. Das Treffen brachte wichtige Projektleitungen und renommierte Forscher verschiedener europäischer Organisationen zusammen, die am Projekt beteiligt sind, und markiert somit den offiziellen Beginn dieser wegweisenden Forschungsinitiative.

Prof. Alberto Bardelli, wissenschaftlicher Direktor von IFOM, und Prof. Federico Caligaris Cappio, wissenschaftlicher Direktor von AIRC, eröffneten das Treffen und präsentierte SAGITTARIUS als ein evidenzbasiertes, präzisionsmedizinisches Projekt, das die Weiterführung bzw. Umsetzung von wissenschaftlichen Entdeckungen in klinische Fortschritte Wirklichkeit werden lässt. Die wissenschaftliche Koordinatorin des Projekts, Silvia Marsoni (IFOM), betonte, dass die Überführung wissenschaftlicher Entdeckungen vom Labor zum Krankenbett und zurück zum Labor entscheidend für Innovationen sei.

SAGITTARIUS ist ein vielschichtiges Projekt mit vier miteinander verknüpften Teilprojekten: Die klinische Studie (die die Vorteile eines neuen Ansatzes auf der Basis eines maßgeschneiderten Flüssigbiopsie-Tests zur Behandlung von Patienten mit Darmkrebs nach der Operation bewerten wird), die Ökonomie (die die Wirtschaftlichkeit des vorgeschlagenen innovativen Ansatzes bewertet), die Lebensqualität (fokussiert auf dessen Auswirkungen auf das Leben der Patienten) und die Omics (ein separat finanziertes, jedoch verbundenes Projekt zur Analyse der biologischen Prozesse, die verschiedenen Tumoren zugrunde liegen, um sie besser anzugehen).

SAGITTARIUS hat drei Hauptziele bei der Behandlung von Darmkrebs:

1. Chemotherapie bei Patienten vermeiden, die sie nicht benötigen,
2. Ungeeignete Einheitsbehandlungen vermeiden und
3. Effizienz, Lebensqualität und Wirtschaftlichkeit der Therapie optimieren.

Den Vorsitz der klinischen Studie von SAGITTARIUS hat Clara Montagut, vom IMIM, zusammen mit den weiteren Studienleitern Elena Élez vom VHIO für Spanien, Sebastian Stintzing von der Charité für Deutschland und Andrea Sartore-Bianchi vom Ospedale Niguarda für Italien, sowie Salvatore Siena (Ospedale Niguarda) als Prüfgruppenleiter des Koordinationszentrums in Italien.

SAGITTARIUS berücksichtigt viele verschiedene Perspektiven, um seine ehrgeizigen Ziele zu erreichen. "Die Bewertung der wirtschaftlichen Folgen der Behandlung wird es Gesundheitsmanagern und politischen Entscheidungsträgern ermöglichen, fundierte, evidenzbasierte Entscheidungen zu treffen und somit den Zugang zur vorgeschlagenen innovativen Behandlungsstrategie in Europa und darüber hinaus verbessern", bekräftigte Aleksandra Torbica von CERGAS, Bocconi University, zuständig für die Kosten-Nutzen-Analyse & Patient Reported Outcomes (PROMs) zusammen mit Carlo Federici (CERGAS). Marianna Vitaloni von Digestive Cancers Europe (DiCE) betonte ebenfalls, wie die Mitwirkung der Patienten im Mittelpunkt des SAGITTARIUS-Projekts steht: "Es ist entscheidend, dass die Perspektive der Patienten in die Gestaltung und Durchführung der klinischen Studie einbezogen wird, um Behandlungen maßzuschneidern und die hohe Relevanz von SAGITTARIUS zu verdeutlichen".

"Die Möglichkeit, an einem Projekt zu arbeiten, das das Leben von Millionen von Patienten verbessern wird, halte ich für unglaublich wichtig", kommentierte Ricardo Pietrobon von SporeData, der das Integrated Data Analysis-Arbeitspaket leiten wird.

Die nächsten Schritte des Projekts umfassen die Implementierung der SAGITTARIUS-Website und ihrer Social-Media-Kanäle (LinkedIn, Facebook, X, Instagram, YouTube), Vertragsunterzeichnungen mit wichtigen Partnern und Krebszentren sowie die Organisation eines klinischen Studienauftakt-Meetings bis Frühjahr 2024.

Das SAGITTARIUS-Projekt umfasst Partner und verbundene Einrichtungen aus fünf verschiedenen europäischen Ländern: IFOM - das AIRC-Institut für Molekulare Onkologie (Mailand, Italien) und Cogentech (Mailand, Italien), Fondazione AIRC per la Ricerca sul Cancro (Mailand, Italien), Hospital del Mar Research Institute Barcelona (Barcelona, Spanien), CERGAS - das Zentrum für Forschung im Gesundheits- und Sozialmanagement der Universität Bocconi (Mailand, Italien), DiCE - Digestive Cancers Europe (Brüssel, Belgien), SporeData Inc. (Tallinn, Estland), VHIO - Vall d'Hebron Institute of Oncology (Barcelona, Spanien) und Charité - Universitätsmedizin Berlin Universitätsmedizin Berlin (Berlin, Deutschland).
Ein Netzwerk von 25 klinischen Zentren in Spanien, Deutschland und Italien wird ebenfalls eingebunden.