Eine Botschaft von Clara Montagut, Studienleiterin der Studie SAGITTARIUS

Die klinische Studie SAGITTARIUS untersucht, wie die Flüssigbiopsie, eine nicht invasive Blutuntersuchung, die die Tumor-DNA erfasst, den Weg für die postoperative Therapie von Patienten mit Kolontumor weisen kann. Unser Ziel ist simpel aber ehrgeizig: eine stärker personalisierte Therapie für die Patienten, die diese benötigen, und eine Reduzierung der Behandlungen für diejenigen, die diese nicht benötigen.

Seit vielen Jahren begleite ich Patienten auf ihrem schwierigen Weg durch die Behandlungen des Kolontumors. Standardtherapie für die lokalisierte Krankheit bleibt der chirurgische Eingriff, aber was danach kommt, ist oft ungewiss. Diebildgebenden Technologien gestatten die Erfassung einer eventuellen Resterkrankung nicht, und es kann somit zu einemRezidiv kommen. Deshalb werden üblicherweise alle Patienten nach dem Eingriff einer Chemotherapie unterzogen, um diesem Risiko vorzubeugen. Die Studie SAGITTARIUS könnte nachweisen, dass einige Patienten die Chemotherapie und ihre Nebenwirkungen gefahrlos vermeiden und stattdessen personalisierte Behandlungen auf Grundlage der molekularen Merkmale des Tumors erhalten können, oder sich sogar unter strenger ärztlicher Aufsicht gar keiner Behandlung unterziehen müssen. Diese Studie wird vom Progamm Horizon Europe der Europäischen Union gefördert und könnte zu stärker personalisierten Behandlungsstrategien und einem besseren Kosten-Nutzen-Verhältnis, aber vor allem einer konkreten Verbesserung für die Heilung der Patienten führen.

Insgesamt werden an SAGITTARIUS 26 Klinikzentren in Spanien, Italien und Deutschland beteiligt sein, mit dem Ziel, 900 Patienten in die Studie aufzunehmen. Bis Juni 2025 haben sich bereits mehr als 100 Patienten an der Studie angemeldet, und 25 Zentren sind aktiv an der Aufnahme beteiligt.

Zusammenarbeit ist die große Stärke dieser Studie. Sie vereint Chirurgen, Onkolgen, Pathologen, Pflegefachkräfte, Forscher und Data Scientists, die sich gemeinsam in Echtzeit einer komplexen Herausforderung stellen. Unser Modell basiert nicht nur auf einer hochfortschrittlichen Wissenschaft, sondern auch auf Vertrauen: zwischen den Patienten und dem Behandlungsteam, zwischen den Institutionen und allen, die um die Wandlung der Onkologie bemüht sind.

Wir sind den Patienten, die bereits ihre Teilnahme bestätigt haben, und den Klinikteams, die unermüdlich für die Verwirklichung dieser Vision arbeiten, unendlich dankbar. Gemeinsam testen wir nicht nur eine Hypothese: wir tragen dazu bei, die Zukunft der Behandlung des Kolontumors einen Patienten nach dem anderen neu zu schreiben.

Clara Montagut,

Leiterin des Bereichs Gastrointestinale Tumore,
Fachabteilung Onkologie, Hospital del Mar (Barcelona)

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